Firmenevent: Wanderung 2018
13. Oktober 2018Generative Werkzeugkette für heterogene Sensorschnittstellen in Embedded Systemen
7. Januar 2019In der Presse kursieren derzeit Meldungen, dass ein namhafter Produzent von Gummibärchen mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hat und in manchem Supermarkt die Regale wohl bald leer bleiben. Unvorstellbar, Weihnachten ohne diese Süßigkeiten unterm Baum. Schuld daran ist aber keine allgemeine Zuckerknappheit zu Weihnachten 🙂 oder Probleme in der Produktion, sondern eine Umstellung in der IT.
Eine Umstellung des vorhandenen ERP-Systems auf SAP verlief wohl nicht ganz reibungslos, oder zumindest mit einigen unvorhersehbaren Schwierigkeiten. Aber auch andere Unternehmen hatten bereits ernsthafte Schwierigkeiten. So wurde Mitte 2018 bei LIDL ein 500 Mio Euro Migrationsprojekt eingestampft. Eine Liste schwieriger ERP-Migrationsprojekte gibt es hier.
Warum Einführungen von großen ERP-Systemen immer wieder scheitern wirft Fragen auf, welche Experten auf unterschiedliche Ursachen zurückführen. Ein Hauptgrund aber scheint der Versuch ein Standardprodukt auf über Jahre gewachsene Unternehmensprozesse abzubilden. Erfolgreiche Einführungen von ERP-Systemen hingegen basieren meist auf der Einsicht, das eigene Unternehmen an die neuen Prozesse anzupassen, als vielmehr das Software-System and bestehende Unternehmensprozesse.
Wer also seine Unternehmensprozesse nicht großflächig ändern oder anpassen will, scheint mit seiner aktuellen ERP-Lösung auf lange Zeit verheiratet zu sein. Aber gerade in Zeiten, in welcher von der Digitalisierung von Geschäftsprozessen die Rede ist, scheint diese Zwangshochzeit mehr einem Todesurteil zu gleichen. Daher stellen sich viele Unternehmen die Frage, ob eine Einführung von Standardsoftware für Sie die richtige Strategie ist. Oder ob vielmehr eine individuell gefertigte Lösung für sie eine bessere Alternative darstellt. Eine individuell erstellte Software wäre in der Lage, alle im Unternehmen über Jahrzehnte gewachsenen Prozesse genau und präzise abzubilden. Der Nachteil einer individuell gefertigten Lösung sind die hohen Anschaffungskosten, sowie die teuren Anpassungen (Updates).
Doch Individualsoftware muss nicht unbedingt teurer sein. Dank modernster Entwicklungsmethoden lässt sich Software auch im industriellen Maßstab herstellen und ist somit auch zu Standardsoftware annähernd konkurrenzfähig. Die punktgenaue, an die Unternehmensprozesse angepasste Lösung ist sicherlich einen kleinen Aufpreis wert. Auch die Möglichkeiten die Individualsoftware an die Veränderungen im Unternehmen fortlaufend exakt anzupassen ist ein weiterer Pluspunkt. Standardprodukte können nicht zwangsläufig auf die Bedürfnisse einzelner Kunden angepasst werden, da diese bei vielen Unternehmen im Einsatz sind. Die Industrie macht es vor: Ein Automodell gibt es in vielen hundert Kombinationsmöglichkeiten und viele Menschen in Europa können Ihr individuell gefertigtes Fahrzeug in Empfang nehmen. Ein hoher grad an Automatisierung macht dies möglich.
Individualsoftware zum Preis von Standardsoftware.
Dr. Holger Gast, Leiter des Steinbeis Beratungszentrums „Agile Entwicklung von Informationssystemen“